Beschreibung
Mattaraña Blanco 2020
35% Chardonnay, 35% Garnacha blanca, 30% Viognier
13 % alc., 6.0 g/l Gesamtsäure, 0.4 g/l Restzucker
Weinberg:
Chardonnay gepflanzt 1987, Viognier gepflanzt 2000, Garnacha Blanca gepflanzt 2016
Lesedatum: September 2019
Weinausbau:
30% Chardonnay, 30% Garnacha Blanca, 30 % Viognier im Edelstahltank, 5% Garnacha Blanca und
5 % Chardonnay im CH-Suppiger-Barriquefass
Abfülldatum: 18.03.2021, erzeugte Flaschen: 2400 Fl. à 75cl.
Der Jahrgang 2020 war mal wieder ein außergewöhnlicher, nicht nur wegen der globalen Ausnahmesituation. Bei uns auf Venta d´Aubert gab es sehr viele Frühjahresregenfälle, die Pilzkrankheiten, vor allem den falschen Mehltau hervorbrachten. Aufgrund der Unbefahrbarkeit des Bodens waren wir im Pflanzenschutz sehr eingeschränkt, sodass die Pilze sprießen konnten und einen erheblichen Teil der Erntemenge reduzierten.
Die „Cosecha 2020“ war meine 24. Lese auf Venta d´Aubert, die ich erstmals im Homeoffice bewerkstelligte. Auch für mich eine Herausforderung, doch ist mein Weinmachen seit 30 Jahren teils auf Entfernung basiert, sodass ich darauf eingespielt bin und den Keller im Laptop immer dabeihabe. Dazu kommt die Erfahrung des Teams vor Ort, das jeden Rebstock kennt. Ein großes Lob an Antonio und an unser langjähriges Helferteam, die meine Anweisungen mustergültig umsetzten, erforderliche Anpassungen vor Ort eigenständig vornahmen, sodass wir wiederum sehr schöne Weine abfüllen können. Dieser Mattaraña blanco 2020 soll das erste Beispiel dafür sein.
Mattaraña Blanco 2020 ist eine Cuvee aus 30 % Chardonnay, 30 % Viognier, 30 % Garnacha blanca, alle im Edelstahl vergoren, dazu cuvéetierten wir jeweils 5 % Chardonnay und Garnacha blanca, die im CH-Suppiger-Barriquefass vergoren wurden.
Was haben wir denn da ins Glas bekommen? Eine einladende grünlich gelbe Farbe verspricht Erfreuliches. Sieht aus, als könnte der Weißwein zum Apero passen und auch zum Hauptgang munden? Probieren wir ihn einmal.
In der Nase mal was Neues gegenüber den Vorgängerweinen: Diesmal dominiert ein Duft, der mich vorrangig an Netzmelonen erinnert. Dazu gesellen sich ein paar Anflüge von Blumenwiese mit Wildblumen. Aufgrund seiner Jugendlichkeit findet man auch noch etwas Eisbonbon.
Im Gout zeigt sich ein Potpourri von Zitrusfrüchten, Melonen, etwas Heu, auch Anklänge von Minze fallen mir auf. Der Körper ist mittelgewichtig, sodass er in der Tat als Apero, aber auch als Begleiter zum Fisch, Hühnchen, vegetarischen Aufläufen ausgezeichnet mundet. Einerseits hat der Wein eine erfrischende Kühle, anderseits auch eine Saftigkeit sowie Eleganz und Filigranität, genau das, was wir uns vorstellen. 0,4 g/l Restzucker sind eigentlich gar nichts und bringen einen schönen Zug in den Wein. Der Gaumen verlangt nach mehr, wenn er eingetrunken ist. Zum Wohl.
Cretas, 18.03.2021 Stefan Dorst
Önologe der Bodega Venta d‘Aubert
